Aus- und Weiterbildungszentrum für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. in OFFENBACH/FRANKFURT – seit 1994

Tuina Grundausbildung - die manuelle Therapie der Chinesischen Medizin

06.09.2025 – 13.09.2026
Jörg Behling, Werner Freystätter, Christian Kronmüller, Christiane Tetling

Hier ein paar Eindrücke aus dem aktuellen Tuina-Kurs

Kursbeschreibung

Die manuelle Therapie der Chinesischen Medizin - Die Kraft der Berührung in Diagnose und Behandlung

Tuina-Anmo gehört zu den ältesten, noch praktizierten manuellen Therapien und ist eine der fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Schriftliche Erwähnungen zu Tuina finden sich schon im Klassiker des gelben Kaisers Huang Di Nei Jing. Im Vergleich zur Akupunktur, der Arbeit mit der Nadel, werden in der Tuina-Therapie verschiedene manuelle Techniken angewendet, um spezifische Reize auf den Körper zu übertragen.

Beispiele für diese Techniken, die in diesem Kurs gelehrt und geübt werden, sind:
Reiben – Mo, Schieben – Tui, Pressen – An, Kneten – Rou, Rollen- Gun, Klatschen- Pai

Im Vergleich zur westlichen Massage, die sich vor allem auf Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates konzentriert, beeinflusst man mit Tuina den gesamten Organismus um das gestörte Gleichgewicht von Yin und Yang wieder herzustellen. 
Auf Grundlage des Leitbahnsystems wird an den Akupunkturpunkten oder entlang der Leitbahnen eine Behandlung durchgeführt. Die Punktauswahl erfolgt nach den Grundprinzipien und der Diagnostik der traditionellen chinesischen Medizin. 
Die Tuina-Behandlung aktiviert die vitale Energie und das Blut, entspannt Muskeln und Gelenke, reguliert und mobilisiert Körperfunktionen, lindert oder vertreibt Schmerzen, verbessert die Zirkulation von Blut und Körperflüssigkeiten und hat eine heilende Wirkung auf verletzte Gewebe.

Neben den klassischen Hauptmeridianen werden die sogenannten tendinomuskulären Meridiane (TMM) mitbehandelt. Dabei handelt es sich um Erweiterungen der Hauptmeridiane, die Muskeln und Faszienstrukturen durchlaufen und versorgen. Die Grenzen der Tuina-Behandlung liegen dort, wo ein Notfall schulmedizinische Behandlung oder einen chirurgischen Eingriff erfordert oder die Schädigung eines Gewebes so stark ist, dass keine Regeneration mehr möglich ist.

In der täglichen Praxis hat es sich bewährt, die Grundlagen der Tuina-Therapie zu beherrschen, da sich dadurch das Behandlungsspektrum deutlich erweitert. Manche Beschwerden, besonders die im Bereich des Bewegungsapparates, lassen sich durch Tuina oftmals optimaler behandeln, als nur mit Akupunktur und Kräutern.

In diesem Kurs erwarten Sie

Theorieteil: Einführung in die Tuina Therapie, Indikationen und Kontraindikationen

Praktischer Teil

  • Diagnostische Grundlagen
  • Erlernen der Behandlungstechniken
  • Standardbehandlungen und Behandlungen des gesamten Körpers
  • Einfache Krankheitsbilder behandeln
  • Übungen für die Therapeut:innen und Patient:innen: Qi Gong / Taichi / Chinesische Heilgymnastik
  • Eigenstudium der Techniken

Lernziele

  • Allgemeines Verständnis der Tuina Therapie
  • Erfassen von Indikationen und Kontraindikationen
  • Erlernen der Grundtechniken und deren Variationen am Bindegewebe sowie am passiven und am aktiven Bewegungsapparat
  • Erlernen der fachgerechten Anwendung der Tuina-Therapie mit sicherer Umsetzung der Grundtechniken am Patienten
  • Erlernen der Tuina-Massage an unterschiedlichen Körperarealen
  • Erlernen von Behandlungsabfolgen
  • Vertiefung des Verständnisses von Einzeltechniken und deren Einbau in den Ablauf von Standardbehandlungen
  • Diagnostik
  • Erarbeitung von therapeutischen Konzepten bei ausgewählten Erkrankungen
  • Kenntnisse der rechtlichen Situation
  • Abrechnungsmöglichkeiten

Dozent:innen Team mit langjähriger Praxis-, Lehr- und Auslandserfahrung
Christiane Tetling, Werner Freystätter, Jörg Behling und Christian Kronmüller arbeiten alle erfolgreich schon viele Jahre mit Tuina in eigenen Praxen. Ihr Können und Wissen haben sie aus vielen Richtungen zusammengeführt, z.B. durch Aufenthalte in China und Malta. Sie unterrichten zum Teil schon seit einigen Jahren im ABZ MITTE und auf dem TCM-Kongress Rothenburg.

Der Kurs ist zu 80 Prozent praktisch ausgelegt.

Voraussetzungen

Grundkenntnisse der Chinesischen Medizin.

Zertifikat

Mit bestandener Abschlussprüfung erhalten alle Teilnehmer:innen ein Zertifikat der Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.

AGTCM Diplom Tuina

Dieser Kurs führt mit einem Aufbaukurs und  350 Creditstunden (CS) Grundkenntnissen TCM zum Tuina Diplom der AGTCM

Die Voraussetzungen für den Erwerb des AGTCM Diploms Tuina sind

  • Teilnahme am Modul 1 (150 CS) oder eine vergleichbare Ausbildung
  • erfolgreicher Abschluß des Tuina Modul 2: 150 CS, bestandene Prüfungen und die Erstellung von 3 Falldokumentationen
  • Gesamtcreditstunden in Tuina: 300 CS
  • Heilpraktiker:in-Erlaubnis, ärztliche Approbation oder vergleichbare Heilerlaubnis für Teilnehmer:innen bei Tätigkeit im Ausland
  • Nachweis über 350 CS Ausbildung in TCM

Was passiert bei einer Tuina Behandlung?

Die Geschichte der Tuina reicht über 2000 Jahre zurück. Die chinesische Tuina-Therapie zählt zu den fünf Säulen im System der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM und den ältesten bekannten manuellen Behandlungsformen.

Details einblenden

Viele der heutigen Manualtechniken haben in dieser Methode ihren Ursprung.
Die frühen Heilkundler Chinas fanden heraus, dass die Stimulation bestimmter Punkte am Körper eine spezifische Wirkung an ganz anderer Stelle erzielen kann. Sie entdeckten Verbindungen dieser oberflächlichen Punkte untereinander, die sie als Meridiane bezeichneten. Aber auch im Körperinneren verbinden diese Bahnen alle Organe und Körperteile wie ein Netzwerk miteinander. In ihnen zirkuliert das Qi und in Abhängigkeit davon auch das Blut (Xue). Somit werden diese beiden Anteile bei der Behandlung stimuliert und hierdurch Stoffwechsel und Durchblutung beeinflusst. Aus dieser Erfahrung entwickelte sich über Jahrhunderte die bis heute bestehende Tuina-Therapie.
Die Tuina-Therapie ist die manuelle Behandlungsmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie stellt ein über Jahrhunderte gereiftes, eigenständiges Therapieverfahren der Chinesischen Medizin dar und ist so die älteste und umfassendste manuelle Therapie. Sie beinhaltet Massagen, chiropraktische Manipulationen, aktive und passive Gelenkmobilisationen, Akupressur und zahlreiche andere Techniken entlang der Leitbahnen und deren Punkten.

Die Hauptwirkung der chinesischen Heilmassage liegt im Bewegen von Energie (Qi) und Blut (Xue). Ausdruck einer Stagnation dieser vitalen Substanzen sind Schmerzen, Blockaden und Verhärtungen, sowie Verklebungen an Sehnen, Muskeln und Bindegewebe (Faszien). Grundlage ist die Diagnostik im Sinne der TCM und ein ganzheitliches Verständnis über das Entstehen von Krankheiten durch pathogene äußere und innere Einflüsse.

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