Kurze Videobeispiele aus unseren vergangenen Kursen mit Tobias Müller
Dr. Toshikatsu Yamamoto, der Begründer und Entdecker der Japanischen Schädelakupunktur, hat im Laufe seines Lebens viele neue Areale am Kopf entdeckt, die eine große Bereicherung der Therapiemöglichkeiten darstellen. Zwei dieser Bereiche am Kopf sind das sog. „I-Somatotop“ – über das der gesamte Bewegungsapparat behandelt werden kann – und die äußere Abbildung der 12 Hirnnerven. Bereits jedes der beiden Systeme alleine umfasst einen großen Behandlungsbereich für den menschlichen Körper. Das I-Somatotop und die Hirnnervenpunkte können alleine eingesetzt werden oder als Ergänzung und Verstärkung der im Grundkurs gelernten Punkte dienen. Auch für Manualtherapeuten kann der Einsatz der beiden Zonen eine intensive Unterstützung ihrer Arbeit bedeuten.
Das I-Somatotop spiegelt auf einem Teil des Kopfes den gesamten Bewegungsapparat wider. Es liegt um und über beiden Ohren. Jeweils lang gestreckte Zonen bilden nicht nur einzeln die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule ab, sondern ebenso die gesamte obere und untere Extremität. Aufgrund der Größe sind die einzelnen Abschnitte und Segmente von der Wirbelsäule und den Armen und Beinen gut zu ertasten und gezielt zu behandeln. Dies stellt einen Vorteil gegenüber den eher kleinen Basispunkten dar.
Wie bei allen Punkten der Schädelakupunktur ist auch hier eine sofortige Wirkung zu erzielen – spürbar für die Patient:innen in einer direkten Schmerzreduzierung und/oder erhöhten Mobilität bei Blockierungen des Bewegungsapparates. Die Auswahl der Punkte richtet sich ganz einfach nach der individuellen Symptomatik des Patienten. Das heißt, bei Schmerzen z. B. der Hände oder Füße suche ich nach einer Druckdolenz in dem Bereich, wo sich im I-Somatotop die entsprechende Region abbildet. In Bezug auf die Wirbelsäule kann bei der Entscheidung, ob die HWS, BWS oder LWS behandelt wird, die Hals-, Bauch- und/oder Armdiagnose mit einbezogen werden.
Die Besonderheit der 12 Hirnnervenpunkte zeigt sich in der Verbindung von westlicher und östlicher Medizin. Yamamoto entdeckte, dass sich der erste bis zwölfte Hirnnerv, hinter der rechten und linken A-Zone beginnend, wie eine Kette nach dorsal erstreckt. Jeder Hirnnerv ist einem Organ der TCM zugeordnet. Man kann den Hirnnerv mit all seinen Funktionen daher als Teil des Funktionskreises der TCM sehen.
Die Auswahl der Punkte erfolgt, wie auch bei den Y-Punkten (12 Organe im Sinne der TCM), nach der Hals- und/oder Bauchdiagnose. Nach erfolgreicher Nadelung verschwindet die Druckdolenz an Hals und Bauch sofort. Das Wissen um die Hirnnerven ermöglicht ein tieferes Verstehen um die Funktionen und Aufgaben der Organe im Sinne der TCM. Vorzug erhalten die Hirnnervenpunkte gegenüber den Y-Punkten, wenn beim Patienten eine psychische Problematik im Vordergrund steht oder zentrale (das Nervensystem betreffende) Störungen das Bild bestimmen. Auch schwer zu behandelnde Erkrankungen wie z. B. die Fazialisparese oder Trigeminusneuralgie sind über die entsprechenden Hirnnerven einer Therapie zugänglich.
Neben der Theorie wird großer Wert auf die praktische Lokalisation der Punkte gelegt, so dass nach diesem Wochenende das neu gelernte Wissen direkt die therapeutische Arbeit bereichern kann. Unterstützt wird dies durch Patient:innenfotos, die den korrekten Ort der Nadelung zeigen. Neben I-Somatotop und Hirnnerven werden an den beiden Tagen nochmals die – besonders schwierigen – Diagnose- und Therapiepunkte des Grundkurses praktisch geübt und offene Fragen geklärt.
Als zusätzliches Diagnosesystem wird die Halsdiagnose eingeführt und gelehrt.
Ziel des Seminares ist, die Schädelakupunktur in der Praxis erfolgreich anwenden zu können.
In diesem Seminar haben die Teilnehmer :innen die Möglichkeit, eigene Patient:innen einzuladen, die dann nach den Prinzipien der Schädelakupunktur behandelt werden. Bei Interesse bitte an das Schulbüro wenden. Bevorzugt bitte solche Patient:innen auswählen, die bisher noch nicht mit der YNSA behandelt wurden. Auch Patient:innen mit Lähmungen, z.B. als Folge eines Schlaganfalls, dürfen gerne eingeladen werden.
Grundkenntnisse in YNSA, z.B. durch den Grundkurs mit Tobias Müller.
Kenntnisse der TCM sind von Vorteil, aber keine unbedingte Voraussetzung, da die Auswahl der zu behandelnden Punkte nicht nach der chinesischen Diagnostik erfolgt. Ebenso wenig ist die Fähigkeit, akupunktieren zu können eine Bedingung, da die Punkte auch z.B. mittels Akupressur oder mit Licht oder Laser (gleichwertig!) behandelt werden können.
Alle Teilnehmer:innen erhalten eine Teilnahmebestätigung der Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V.
Veranstaltungsort
Ausbildungszentrum Mitte
Frankfurter Str. 59
63067 Offenbach, im Hof Eingang hinten rechts, 3. Stock
Tel: 069 / 82 36 14 17, Email
In der Woche vor Seminarbeginn bekommen sie die Scripte als PDF zugesandt. Wenn sie einen Ausdruck wünschen wenden sie sich formlos per Mail an das Schulbüro.
Termin
28.-30.11.2025
Kurszeiten
Freitag: 14.00 – 19.00 Uhr
Samstag: 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntag: 09.00 – 15.00 Uhr
Creditstunden: 20
Teilnehmer:innen: min. 8 - max. 16
Kosten: 500 €
AGTCM-Mitglieder: 400 €
TCM Fachverband Schweiz-Mitglieder: 450 €
Zertifizierung vom BDH und TCM Fachverband Schweiz werden beantragt.
Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie 2-3 Wochen vor Kursbeginn eine Rechnung mit allen Kursdaten und den genauen Informationen zu den Zahlungsmodalitäten.